Versteckter Kahlschlag an der Kultur
Die Ratsfraktionen von SPD und Grünen verfolgen das Ziel, den Individualverkehr zum erliegen zu bringen. Zu diesem Zweck riskieren sie auch unsere Kulturlandschaft in göttingen, denn von einem Wegfall der Parkplätze am Albaniplatz wären Stadthalle und Deutsches Theater maximal betroffen. Der Albaniplatz ist die nächstgelegene Möglichkeit bei Vorstellungen im DT oder der Stadthalle einen freien Parkplatz zu finden.
Grüne und SPD sind der Ansicht, dass die beiden Kulturzentren auch dennoch gut zu erreichen wären. Das kann aus Sicht der FDP nur jemand sagen, der nicht zwingend auf ein Auto angewiesen ist. Dass vor dem kulturellen Zentrum „Stadthalle“ am Albaniplatz 100 Parkplätze wegfallen sollen, widersetzt sich jeder Logik: Wo sollen die Stadthallenbesucher denn parken? Es ist unrealistisch anzunehmen, dass Besucher in Abendgarderobe oder bei schlechtem Wetter auf den Stadtbus als Transportmittel umsteigen. Diese fahren je nach Linie den Theaterplatz oder die Stadthalle gar nicht erst an. Eine längere Busfahrt mit Umsteigen oder der Weg zu Fuß von der Jüdenstraße ist im Vergleich zur kurzen Fahrt mit dem Wagen nicht konkurrenzfähig. Auch scheint hier niemand ältere Mitbürger oder Menschen mit Behinderungen zu berücksichtigen. Soll ihnen allen Ernstes zugemutet werden vom Hainholzweg oder einem anderen Parkhaus zur Stadthalle oder zum Deutschen Theater zu kommen? Teure Taxifahrten können sich auch nicht alle leisten und eine Kolonne von Taxen würde ja auch den Gedanken einer möglichst autofreien Innenstadt konterkarieren.
Es ist somit wahrscheinlich, dass viel Publikumsverkehr auf die umliegenden Straßen ausweichen wird, was die dortige Parksituation verschärfen würde.
„Dazu kommen noch die potentiellen Besucher aus dem Landkreis, an die anscheinend von den anderen Stadtratsfraktionen keiner denken möchte. Mit dem Wegfall der Parkplätze direkt vor der Stadthalle, wird ihnen direkt signalisiert: Euch brauchen wir hier nicht. Andernfalls müsste für die Besucher des Landkreises ein attraktives Parkangebot vorliegen. Wer z.B. in Hann. Münden wohnt, wird sich zweimal überlegen, ob er nach Göttingen fährt, wo er nicht direkt an der Veranstaltungslokalität parken kann oder ob er nach Kassel fährt, wo dies möglich ist. Durch das Vorgehen von Grüne und SPD werden potentielle Kulturbesucher vergrault, was sich sicherlich auch langfristig auf die Attraktivität der Stadthalle für Veranstalter auswirken wird. Das ist einfach nur kurz gedacht und wieder einmal an der Realität und den Bedürfnissen der Bürger und Bürgerinnen vorbei“, so Thegeder abschließend.
Die FDP spricht sich entschieden gegen den Abbau von Parkplätzen am Albaniplatz aus und erwartet, dass eine Strategie zur Stärkung der Göttinger Kulturzentren erarbeitet wird. Das beinhaltet eine verbesserte Taktung des ÖPNV sowie verlängerte oder dynamisierte Nutzungszeiten, so dass eine Heimfahrt mit dem Bus nach einer Veranstaltung überhaupt erst eine realistische Option wird.